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Rechtshilfe in Krisenzeiten für Bauleute und Reinigungskräfte in der Region Westfalen

Jahresbilanz: 7.854 Streitfälle bei der IG BAU in der Region

kurzarbeit
08.04.2021 09:00:00
Presse Archiv

Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Region Westfalenwaren im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 7.854 Mal kamen die
Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom
Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu
Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten in
Dortmund zur Folge“, so der stellv. Regionalleiter Sven Bönnemann.

Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden – hier
verzeichnete die IG BAU Region Westfalen einen Anstieg um 35 Prozent. „Viele Streitfälle
gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des
niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der
Quarantäne“, berichtet Bönnemann. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene
Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer Schwerpunkt sei das
Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte
können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für
sie besonders zum Problem“, so Bönnemann.

Die Gewerkschafterin appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch
in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu
suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine
Rechte zu bringen.“

Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz haben alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere Infos
und Termine gibt es in den Mitgliederbüros der Bezirksverbände.