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Maler- und Lackiererhandwerk: Auch die Schlichtung ist gescheitert

Maler
Pixabay
06.03.2025
Presse

Die Schlichtung zwischen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz für die rund 115.000 Beschäftigten im Maler- und Lackiererhandwerk ist gescheitert. Nach drei Verhandlungs- und zwei Schlichtungsrunden konnte keine Einigung erzielt werden.

Robert Feiger, IG BAU-Bundesvorsitzender, kritisiert das Arbeitgeberangebot scharf: "Ich bin mir nicht sicher, ob die Arbeitgeber im Maler- und Lackiererhandwerk auch mal in die Zeitung schauen oder Fernsehen gucken." Er verweist auf Diskussionen über einen enormen Sanierungsstau und Pläne für ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen zur Infrastruktursanierung.

Das Angebot der Arbeitgeber umfasst eine Erhöhung der Löhne um 2,9 Prozent zum 1. April 2025 und weitere 3 Prozent ab Juli 2026 bei einer Gesamtlaufzeit von drei Jahren. In den ersten sechs Monaten nach Auslaufen des alten Tarifvertrags Ende September 2024 gingen die Beschäftigten leer aus. Die Mitglieder der IG BAU fordern 8 Prozent mehr Lohn, zeigt sich aber kompromissbereit.

Nach dem Scheitern der Schlichtung laufen auch die Tarifverträge für Auszubildende und den Branchenmindestlohn aus. Ab April müsste bei Neuverträgen nur noch der gesetzliche Mindestlohn (12,82 Euro) gezahlt werden. Der Maler-Durchschnittslohn liegt mit 18,87 Euro bereits deutlich unter dem des Bauhauptgewerbes (26 Euro).

"Dann wird aber lamentiert, dass es keine Fachkräfte und keinen Nachwuchs in der Branche gibt. Da passt was überhaupt nicht zusammen", betont Feiger den Widerspruch zwischen Klagen über Fachkräftemangel und mangelnder Bereitschaft zu fairen Lohnerhöhungen.