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Aktionstag der IG BAU an Zeche Ewald

Hunderte protestieren für höhere Löhne

aktionstag
05.08.2021
Presse Archiv

Bau-Protest in Herten: Mit einem Aktionstag und einer Kundgebung an der Zeche Ewald protestieren Bau-Beschäftigte aus ganz Nordrhein-Westfalen am kommenden Samstag, 7. August 2021, ab 11 Uhr, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald, für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Branche. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Bei der Veranstaltung werden mehrere Hundert Bau-Beschäftigte erwartet. Hintergrund sind die aktuellen Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 890.000 Beschäftigten am Bau.

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„Auch in NRW laufen die Arbeiten auf den Baustellen trotz der Pandemie nach wie vor auf Hochtouren – vom Wohnungsbau über die Instandhaltung von Straßen bis hin zum Gleisbau“, sagt Sven Bönnemann, stellvertretender Regionalleiter der IG BAU Westfalen. Hinzu kämen neue Aufträge durch den Wiederaufbau in den Hochwassergebieten in der Eifel und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens. Die Beschäftigten müssten nun an den brummenden Geschäften ihrer Firmen beteiligt werden. Bislang hätten die Arbeitgeber in drei Verhandlungsrunden jedoch noch kein akzeptables Angebot für eine Lohnerhöhung und die Entschädigung der langen Fahrzeiten zu den Baustellen vorgelegt. Neben einem Lohn-Plus von 5,3 Prozent und einem Ausgleich für die Wegezeit fordert die IG BAU die Anpassung der Ost- an die West-Einkommen.

Sven Bönnemann.
Sven Bönnemann, stellvertretener Regionalleiter IG BAU Westfalen.Foto: IG Bau

„Statt Kurzarbeit und Homeoffice sind für Bauleute Wochenendarbeit und Überstunden angesagt. Mit ihrem Einsatz sorgen sie dafür, dass dringend gebrauchter Wohnraum entsteht, Verkehrswege funktionieren – und dass die Konjunktur in Zeiten der Corona-Krise stabilisiert wird“, ergänzt Antonia Kühn, IG BAU-Regionalleiterin im Rheinland. Die Kundgebung in Herten ist Teil eines bundesweiten Aktionstages zur Bau-Tarifrunde am 7. August. Die Tarifverhandlungen werden Ende August in Berlin fortgesetzt.

Die Gewerkschaft verweist auf Zahlen zum Wirtschaftsfaktor Bau in der Region. Nach einer aktuellen Schätzung des Pestel-Instituts erwirtschaftete das nordrhein-westfälische Baugewerbe im vergangenen Jahr rund 32,7 Milliarden Euro – elf Prozent mehr als im Vorjahr. Hinzu komme ein anwachsender „Bauüberhang“: Im Westen wurden zwischen 2011 und 2019 laut Pestel-Institut knapp 72.000 Wohneinheiten mehr genehmigt als fertiggestellt. Diese Wohnungen müssen erst noch gebaut werden. Allein im Kreis Recklinghausen beläuft sich der Bauüberhang auf derzeit 1.480 Wohnungen. Kreisweit setzte die Baubranche im letzten Jahr 935 Millionen Euro um – ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.

Mit dabei sind am Samstag in Herten: Stefan Körzell | Mitglied DGB-Bundesvorstand: Sven Bönnemann | stv. Regionalleiter IG BAU Westfalen; Antonia Kühn | Regionalleiterin IG BAU Rheinland; Sabine Graf | stv. Vorsitzende DGB NRW (ohne Redebeitrag) und natürlich mehrere Hundert Bau-Beschäftigte aus ganz Nordrhein-Westfalen